Gemeinde Auw an der Kyll

Auw an der Kyll ist ein kleines Dorf in der Südeifel und zählt ca. 140 Einwohner (Stand: 2018). Der Ort gehört zur Verbandsgemeinde Speicher und liegt im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Auw liegt im schönen Kylltal und wird von Wald und roten Sandsteinfelsen umrahmt.

Aus der Chronik des Ortes Auw an der Kyll


In einer aus dem 12. Jahrhundert stammenden Urkunde der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin in Trier begegnen wir zum ersten Mal dem Ortsnamen Auw in der mittelhochdeutschen Form "Ouve".
Die Siedlung Auw verdankt ihren Namen also ihrer Lage in den "Auen", in einem Wiesengrund des unteren Kylltales, das sich gerade an dieser Stelle durch die Mündung des Schaalbaches etwas erweitert und damit Raum gibt für eine Besiedlung.

Auw dürfte ursprünglich zur Urpfarrei St. Martin Schleidweiler gehört haben. Dort war die Trierer Frauenabtei Oeren – St. Irminen Grundherrin. Die von dort aus gegründeten Kirchen waren – wie die Klosterkirche – in der Regel Maria geweiht. So ist es auch in Auw, wo um 1330 eine Kirche bestand, und zwar als Pfarrkirche für Auw, Hosten und Wellkyll. Zur Pfarrei kam 1688 zusätzlich Preist hinzu. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1738/39 erbaut.

Zu dieser Zeit blühte die Wallfahrt zur „Muttergottes von Auw“. Die Wallfahrtskirche bekam eine prächtige, bis heute erhaltene spätbarocke Innenausstattung. Hauptwallfahrtstag ist das Fest "Mariä Himmelfahrt" ("Krautwischtag") am 15. August, wenn dieser auf einen Sonntag fällt, sonst am Sonntag danach. Dann wird das mit Moseltrauben aus Kues geschmückte "Gnadenbild“ durch den Ort getragen.
Die Pfarrei gehört heute zur Pfarreiengemeinschaft Speicher.

Das ehemalige Pfarrhaus ist seit 2006 in Privatbesitz. Nach umfassender Renovierung ist das "Alte Pfarrhaus" heute ein Gasthaus mit Biergarten und Gästezimmern am Kylltal-Radweg. Über 40 Prozent der Häuser in Auw stammen aus der Nachkriegszeit. Die Ende des Krieges gesprengte Kyllbrücke wurde neu erbaut und 1957 eingeweiht. Auw ist seit 1871 Bahnstation an der Strecke Trier-Gerolstein-Köln. Durch den Ausbau der Straßen wurde die Verkehrsanbindung verbessert. Mit Erfolg nahm der Ort mehrfach an der Aktion "Unser Dorf soll schöner werden" teil.

Durch die Anlage eines Sportplatzes sowie durch die Gestaltung des Dorfmittelpunktes mit dem Bildstock einer Schutzmantelmadonna und dem Sandsteinbrunnen wurde Vorbildliches geschaffen. Seit der Schließung der ehemaligen Volksschule dient das erweiterte Gebäude seit 1985 als Gemeindehaus. Es wird von den örtlichen Vereinen und für Familenfeiern genutzt. Das neue Feuerwehrgerätehaus wurde 1994 erbaut.

Das Ortsbild hat sich in den letzten Jahren durch mehrere Maßnahmen deutlich verändert:
  • Die Restaurierung der Kyllbrücke (2010) Restaurierung der Kyllbrücke
  • Fällung der über 100-jährigen Kastanienbäumde in Ortsmitte (2015) Fotogalerie - Kastanienfällung
  • Umgestaltung der Anlage mit dem Bildstock einer Schutzmantelmadonna (2015) Fotogalerie - Anlagengestaltung
  • Abriss eines alten Gebäudes gegenüber des Gemeindehauses - ehemalige Gaststätte Hagen (2016) Fotogalerie - Abriss "Lay Marie"
  • Renaturierung des Stillegrabens (2017) Fotogalerie - Renaturierung
  • Bau eines Grillplatzes am Gemeindehaus (2017) Fotogalerie - Grillplatz

  • Auch in den nächsten Jahren wird sich das Ortsbild von Auw durch den geplanten Ausbau der L2 und der K37 wiederum stark wandeln.


    Tourismus

    Auw liegt im schönen Kylltal. Hier sind wunderbare Wanderungen und Radtouren möglich. Der weitgehend parallel zur Kyll verlaufende 130 km lange Kylltal-Radweg verläuft durch den Ort. Auch der ca. 18km lange Wanderweg "Kylltaler Buntsandsteinroute" führt durch Auw. Der Weg gehört zum Deutsch-Luxemburgischen Natur-Wanderpark, kurz delux.
    In nächster Nähe (ca. 25 Autominuten entfernt) liegt die "älteste" Stadt Deutschlands, Trier. Sie ist bequem mit dem PKW oder der Bahn zu ereichen. Dort kann man die Sehenswürdigkeiten der sehr schönen Stadt besichtigen oder einfach nur durch die Geschäfte und Läden bummeln.
    Ein weiteres Ziel wäre die "Bier-Stadt" Bitburg (ca. 15 Autominuten). Besonders zu empfehlen ist hier ein Besuch des Erlebnisbads "Cascade" und der Bitburger Brauerei. In der Marken-Erlebniswelt der Brauerei kann man auf 1.700 Quadratmetern die faszinierende Welt des Bieres hautnah und in allen Details erleben.
    Auch lohnt sich ein Besuch des Eifelparks in Gondorf. Der Freizeit- und Wildpark ist das perfekte Ausflugsziel für Familien mit Kindern. Im Park gibt mehr als 45 Attraktionen (u. a. Achterbahn, Sommerrodelbahn), über 200 Wildtiere im Freiwildgehege und eine Falknerei.